Bibliothek der Kirchenväter

Die Welt ist nicht sinn- und planlos entstanden, sondern so, dass man aus der sichtbaren Welt auch das Unsichtbare, nämlich Gott erkennen kann:

Auch wirst du einsehen, daß die Welt nicht plan- und sinnlos, sondern zu einem schönen Zwecke und allen Wesen zum großen Nutzen erdacht worden ist, wenn anders sie ja für vernünftige Seelen in Wahrheit eine Schule und Erziehungsanstalt zur Gotteserkenntnis sein soll - eben dadurch, daß sie durch die sichtbaren und sinnfälligen Dinge die Vernunft zur Betrachtung der unsichtbaren hinleitet, wie der Apostel sagt: „Das Unsichtbare an ihm wird seit Erschaffung der Welt aus seinen Werken erkannt und geschaut.”

“Im Anfang schuf” heißt es auch, um uns zu belehren, dass die Welt (d. h. Himmel und Erde) in einem einzigen Moment durch Gottes Willen entstanden ist (und eben nicht über Millionen oder Milliarden Jahren):

Um nun uns zu belehren, daß die Welt durch Gottes Willen in einem Simultanakte entstanden sei, heißt es: „Im Anfange schuf.” Andere Ausleger haben die Stelle, um den Sinn deutlicher zum Ausdruck zu bringen, so übersetzt: „Im Prinzip schuf Gott”, d. h. auf einmal und in einem Augenblick.