Bibliothek der Kirchenväter

Die Erforschung bzw. Untersuchung der geschaffenen Dinge (Himmel und Erde) bzgl. Ihrer genauen Beschaffenheit würde viel Zeit in Anspruch nehmen und ist letztlich nicht besonders erheblich für die Gläubigen:

Die Erforschung des Wesens der einzelnen Dinge, der intelligiblen wie der sinnenfälligen, würde zu einer langen und weitschweifigen Auseinandersetzung führen, so daß wir auf die Behandlung dieser Frage mehr Worte verwenden müßten als auf alle übrigen, die im einzelnen besprochen werden sollen. Zudem dürfte es auch nicht sonderlich zur Erbauung der Gläubigen dienen, sich dabei aufzuhalten. (…)

Es reicht, dass uns die Heilige Schrift eine bildhafte Beschreibung des Himmels liefert:

In der Frage nach der Wesenheit des Himmels können wir uns begnügen mit den Aussprüchen des Isaias, der uns in schlichten Worten eine hinlängliche Kenntnis von dessen Natur beibrachte, wenn er sagte: „Der den Himmel wie Rauch bildete1”, d. h. der zur Bildung des Himmels einen dünnen, nicht einen festen oder dichten Stoff nahm. Auch hinsichtlich der Gestalt des Himmels genügt uns das, was er in einem Lobpreis auf Gott sagt: „Der den Himmel wie ein Gewölbe aufstellte2.”

Auch über die Beschaffenheit der Erde sollte man sich keine tieferen Gedanken machen:

Ganz so sollen wir aber auch von der Erde denken und nicht lange nachgrübeln, worin denn eigentlich ihre Wesenheit bestehe, nicht mit der Untersuchung über das Substrat selbst uns grübelnd abmühen, auch nicht irgendeine Natur suchen wollen, die ohne Beschaffenheit und, an sich betrachtet, ohne Eigenschaft ist.

Auf die Erforschung der genauen Zusammenhänge wie z. B. die Erde über der Luft oder Wasser liegen kann, ohne “herunter zu fallen”, sollte man verzichten, weil man sowieso zu keiner sicheren Erkenntnis gelangen kann:

Eine solche Untersuchung wird nur verwirren, da das Vernünfteln doch zu keinem sichern Ergebnis führt.