Der heilige Cyrill von Jerusalem (315 - 386) war ab 348 Bischof von Jerusalem. Wegen seines Widerstands gegen den Arianismus wurde er dreimal ins Exil geschickt. Er misstraute dem Begriff homoousios. Obwohl dieser Begriff von Nizäa und dem heiligen Athanasius verteidigt wurde, betrachtete Cyrill ihn als einen von Menschen geschaffenen Begriff, der die Beziehung zwischen dem Sohn und dem Vater nicht angemessen wiedergibt. Er nahm am Zweiten Ökumenischen Konzil in Konstantinopel (381) teil. Cyrill ist vor allem für seine katechetischen Vorlesungen bekannt, denen die folgenden Texte entnommen sind. Es handelte sich dabei um Vorlesungen, in denen die Katechumenen in den Grundzügen des christlichen Glaubens unterrichtet wurden. Sie wurden während der Großen Fastenzeit als Vorbereitung auf die Taufe zu Ostern gehalten. Daher kann das, was er hier über die Schöpfung schreibt, als das angesehen werden, was er als wesentlich für diejenigen ansah, die in die Kirche aufgenommen werden sollten, um zu bekennen und zu glauben. In Vorlesung 9 kommentiert Cyrill den ersten Artikel des Nizänischen Glaubensbekenntnisses und untermauert ihn mit verschiedenen Texten aus der Heiligen Schrift. Er bekräftigt, dass Gott die Erde und den Himmel geschaffen hat, sowohl die sichtbare als auch die unsichtbare Welt. Er schreibt, dass Gott in seinem Wesen unerkennbar und unsichtbar ist, dass man ihn aber an seinen Werken, an ihrer Schönheit und Größe sowie an der Ordnung der Welt erkennen kann. Ein großer Teil dieses Vortrags betrachtet die Schönheit und Ordnung der Welt im Licht Gottes als ihres Schöpfers und Erhalters. Die Auszüge aus Vortrag 12 unterstreichen die einzigartige Art und Weise, wie Gott Adam und Eva schuf, ein Thema, das viele Väter interessiert.